SR.de: Galaxien, multimediale Tiefsee und das Auge Gottes

2023-02-22 17:12:45 By : Ms. Tina Ge

„Rotationen“, das ist ein „Live-Visual-Conzert“, also ein live gespieltes Konzert mit Input fürs Auge. Es gab die "Rotationen" schon am Saarbrücker Schloss, im Pingusson Bau, in der Modernen Galerie und in der Kirche St. Ludwig am Großen Markt in Saarlouis. Am 3. Februar haben sich 20 Studierende der HBK und der HFM die Ludwigskirche in Saarbrücken zu eigen gemacht.

Die neun Mitglieder des „Daarler Vocal Consort“, die heute mitsingen, stehen auf den Emporen. Je länger sie singen, desto weiter scheint sich der weiße, barocke Kirchenraum auszudehnen. Grenzen scheinen sich aufzulösen. Das hinzukriegen ist nicht ganz einfach.

Georg Grün ist Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik Saar. Er singt im „Daarler Vocal Consort“ selbst mit. Für ihn besteht die Herausforderung darin, die Musik unter erschwerten Bedingungen souverän "abzuliefern". Im Gespräch mit Anke Schaefer sagte er: "Wir hören die andere Seite nicht, wir singen quasi auf Puls, dass wir dann auch synchron mit den Videos zusammen funktionieren."

Nachdem der Chor gesungen hat, greifen die Jazzer rund um Oliver Strauch von der Hochschule für Musik Saar zu ihren Instrumenten. Sphärische Klänge begleiten nun die ersten Videos. Vor dem Altar sind an einem Gestänge die Beamer angebracht. Von da aus werden die Videos der Studierenden des Studiengangs Media Art & Design der HBK Saar an die weiten Wände der weißen Kirche geworfen.

Der Videokünstler Florian Penner hat die Studierenden im kreativen Prozess begleitet. Bei den Jazzern spielt er den Bass. Für ihn soll das Publikum aus der Ludwigskirche mitnehmen, "dass die Projektionen und die Livemusik sie in andere Räume, in andere Gedanken, in Träume und Hoffnungen oder auch düstere Momente mitnehmen, sie sollen vielleicht Gänsehaut bekommen, sie sollen berührt werden von diesem mehr-perspektivischen Kunstwerk."

Tatsächlich, findet Anke Schaefer, können die Besucher sich dem Sog der Musik und der Illumination kaum entziehen. Viele der Videos arbeiten mit dem Auge Gottes, das in der Mitte über den Köpfen des Publikums golden an der Decke prangt: Aus ihm heraus fließen dann die Lichtformationen, bahnen sich ihren Weg in den Kirchenraum.

Das Publikum sitzt plötzlich in Galaxien, sieht Spiralnebel, Sterne ziehen über es hinweg. Dann wiederum findet es sich im tiefen Meer wieder, begegnet Licht durchfluteten Quallen und einem Tintenfisch.

Über eine Stunde lang hat die Illumination großen Wohlfühlcharakter. Anke Schaefer vermisste jedoch ein wenig etwas deutlich Provokantes an der Kirchenwand, vielleicht auch mal etwas wirklich Teuflisches.

Das letzte Video nimmt das Publikum dann mit in die Gedankenwelt eines Muslims, eines Christen und eines Juden, die über ihren Glauben sprechen. Da gewinnen die „Rotationen 2023“ inhaltlich plötzlich Tiefe. Das Publikum zeigte sich, so Schaefer, vollauf begeistert.

Eine weitere Aufführung gibt es am 05.02.2023 um 18 Uhr, der Eintritt ist frei.

Ein Thema in der Sendung "Langer Samstag" am 04.02.2023 auf SR 2 KulturRadio. Das Foto ganz oben zeigt das Auge Gottes bei den "Rotationen" in der Ludwigskirche (Bildquelle: Anke Schaefer)

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