Samsung QN900B 8K Test: Wie gut ist der Top-QLED wirklich? - HIFI.DE

2023-02-22 17:44:41 By : Ms. Niki Ning

Das absolute Spitzenmodell der Samsung QLED-TVs heißt QN900B. Der 8K-TV Samsung QN900B löst seinen Vorgänger QN900A ab und soll neben einem gigantisch guten Bild mit vierfacher Ultra-HD-Auflösung auch beim Gaming und im Sound einiges draufhaben. Wir haben ihn in der TV-Größe 75 Zoll als GQ75QN900B getestet und sagen euch im Folgenden, was der Samsung besser kann als andere, und wo vielleicht noch Luft nach oben ist.

Den QN900B bekommst du auch eine Nummer kleiner oder größer – mit 65 oder 83 Zoll:

Nicht am Fernseher, sondern in der One-Connect-Box sind alle Anschlüsse und die meiste Technik untergebracht. Die sehr flach gebaute Technikzentrale lässt sich wie 4K-Geschwistermodell beim QN95B entweder separat – etwa im TV-Bord – oder auf der Rückseite im passend geformten Standfuß verstauen.

Die Verarbeitungsqualität des 8K-TV in diesem Test ist insgesamt sehr hochwertig und elegant. Auf dem Standfuß aus massivem Metall scheint das Bild über der TV-Bank zu schweben. Der von vorne kaum sichtbare Rahmen aus silbrig glänzendem Metall schmiegt sich perfekt an das QLED-Panel und wird hinten von einer dünnen Kunststoff-Rückwand ausgefüllt. Diese ist keine starre Fläche, sondern flexibel.

Von vorn betrachtet ist der Fernseher sozusagen rahmenlos. Denn nur am unteren Rand sieht man eine etwas breitere Kante. Ansonsten füllt das sichtbare Bild die Fläche nahezu vollständig aus. „Infinity Design“ nennt Samsung das, vermutlich in Anlehnung an „Infinity Pool“ für scheinbar randlose Schwimmbecken.

Der teuerste Neo-QLED-TV von Samsung bringt insgesamt eine großartige Bildqualität. Nicht nur, dass die Größe von 75 Zoll und die superfeine Auflösung von 7680 x 3840 Pixeln Spaß machen. Im Test zeigte der QN900B auch sehr brillante, klare Farben und einen grandiosen Kontrast. Besonders bei HDR-Inhalten überzeugt der gigantische Dynamik-Umfang von Farben, Lichtern und tiefen Schatten. Die Farben sind im Bildmodus Film bzw. Filmmaker schon ab Werk sauber abgestimmt, so sehen Naturaufnahmen lebendig und lebensecht aus. Lediglich im dunklen Szenen sind die Schattierungen bisweilen nicht so differenziert wie beim QD-OLED S95B von Samsung. Den QD-OLED gibt es aber auch nur in 55 und 65 Zoll.

Die Bewegungsglättung „Auto Motion Plus“ sorgt gut für ruckelfreie und scharfe Bewegungen. Sie ist im Bildmodus „Standard“ schon ab Werk angeschaltet. Dieser Bildmodus schärft aber die Bilder nach und ist auf recht kühle Farben getrimmt. Im farbneutralen Filmmaker-Modus kannst du sie über die „Experteneinstellungen“ im Untermenü „Bildschärfe-Einstellungen“ nachträglich aktivieren. Mit der „Auto“-Einstellung laufen alle Bewegungen sehr flüssig. Nur selten bemerkt man kleine Artefakte, zum Beispiel bei einem schnellen Kopfschütteln des Akteurs. Immerhin müssen rund 33 Millionen Pixel mit 100 Bildern pro Sekunde berechnet werden. Das ist gewiss kein Pappenstiel für den Prozessor.

Der QN900B bringt mit gut 2.000 Nits, die wir im HDR-Bildmodus „Film“ gemessen haben, ungefähr dieselbe Spitzenhelligkeit für HDR wie sein Vorgänger QN900A. Damit zählt er zu den hellsten Fernseher, die derzeit auf dem Markt sind. Der 8K-TV leuchtet mit satten, strahlenden und gleichzeitig natürlich wirkenden Farben bei HDR, sei es per Streaming oder Ultra HD-Blu-ray. Zudem gibt er den HDR-Farbraum UHDA-P3 fast vollständig wieder. Mit solch prächtigen Bildern vermisst der Zuschauer kaum, dass die dynamischen HDR-Metadaten von Dolby Vision nicht unterstützt werden.

Auch für Standard-Inhalte wie DVD, HDTV oder Blu-ray ist der QN900B mit besonders hoher Helligkeit unterwegs. Hier kommt er locker über 400 Nits – aber was hast du davon? Du kannst dank der hohen Helligkeit und der guten Entspiegelung auch in einem hellen Raum gut fernsehen.

Auf der anderen Seite beschert das aufwendige LED-Local-Dimming hervorragend tiefe Schwarzwerte von unter 0,02 Nits. Wenn es um die Wiedergabe von HDR geht, bringt das tiefe Schwarz erst die richtige Dynamik und Ausdruckskraft. Sowas schafft kaum ein anderer LCD- oder QLED-Fernseher!

„Local Dimming“ ist das Zauberwort. Mehrere tausend Miniatur-LEDs befeuern den Bildschirm des QN900B, wobei sie in kleinen Gruppen gedimmt werden. Ziemlich kleine Bereiche des Bildes lassen sich so ganz verschieden stark beleuchten, was einen riesigen Kontrastgewinn bedeutet. Damit gibt es in einer Dämmerungsszene extra helles Licht für die Sonne, während die langen Schatten fast schwarz werden. Aufgrund von Testbildern schätzen wir die Gesamtzahl der Dimming-Zonen im GQ75QN900B auf rund 1.700. Für einen Mini-LED-TV dieser Größe ist das keine Überraschung, aber ein Vielfaches von den Dimmingzonen anderer 75-Zoll-Spitzenmodelle wie z.B. einem Sony X95J, die mit herkömmlichen LED-Backlights arbeiten.

In der Samsung-typischen Kombination mit Quantum Dots, 8K und einem speziellen optischen Filter für breiten Betrachtungswinkel verfügt der QN900B über den hochwertigsten QLED-Bildschirm von Samsung. Wie der 4K-QLED QN95B spiegelt der QN900B weniger als die meisten anderen Fernseher, und bietet zudem einen sehr breiten Betrachtungswinkel. Einziger Wermutstropfen hierbei ist die Eigenheit, dass helle Lichtquellen eine Art Regenbogen quer übers Bild hervorrufen, wenn du sie beim Fernsehen im Rücken hast.

Samsung hat die Zahl der Stufen für das Local Dimming vervierfacht. Die Leuchtkraft des Backlight lässt sich feiner als je zuvor an die Bildinhalte an. Stets perfektes Schwarz in dunklen Bildpartien zu zeigen, gelingt dennoch nicht immer.

Der Haken an Local Dimming ist „Blooming“ Das sind Reste von Backlight, das durchschimmert, wo reines Schwarz sein sollte. Der QN900B hat das Problem ziemlich gut im Griff, doch es schimmern immer noch schwache Lichthöfe um helle Gegenstände vor schwarzem Hintergrund. Oder das Schwarz bei den 21:9-Balken in Kinofilmen weicht etwas auf. Die enorm hohe Zahl der Mini-LED-Zonen ist hier schon ein großer Vorteil, weil sich wirklich kleine Bereiche in der Helligkeit steuern lassen. Doch am Ende gibt es technische Grenzen, die nur von selbstleuchtenden Pixeln (also OLED und QD-OLED) überwunden werden.

Im vollständig verdunkelten Raum waren vor allem bei HDR-Testbildern und im Filmabspann Nebeneffekte des Local auszumachen. Reale Filmszenen bereiten jedoch kaum Probleme. Zudem kannst du den Blooming-Effekt für SDR-Material abmildern, indem du das LED-Dimming von „Standard“ auf „Gering“ umstellt und dafür nur ein wenig Maximalkontrast opferst.

Wertvolle Bonuspunkte sammelt der High-End-TV mit seiner Wohnraumtauglichkeit. Nein, jetzt geht es nicht noch mal ums Design, sondern die praktische Anwendung. Denn ein QN900B lässt dich auch in einer hellen Umgebung TV- und Filmbilder sehr gut anschauen. Dies funktioniert, weil er erstens wenig spiegelt, zweitens einen breiten Betrachtungswinkel bietet und drittens sämtliches Bildmaterial sehr geschickt auf seine eigenen 8K-Auflösung hochskaliert.

Nicht allein Samsung stellt QLED-TVs her! Hier findest du die besten QLED-TVs verschiedener Hersteller: Die besten QLED-Fernseher: Samsung, TCL oder Xiaomi? Sony X95K bei MediaMarkt* bei Saturn* Samsung QN95B bei MediaMarkt* bei OTTO* bei Saturn* Samsung QN91A bei MediaMarkt* bei Saturn* Samsung QN90B bei MediaMarkt* bei Saturn* TCL C735 bei MediaMarkt* bei Saturn* Samsung Q60B bei MediaMarkt* bei OTTO* bei Saturn* » Die Top 16 QLED-Fernseher

Unser Favorit für die Bildeinstellung des QN900B ist der Bildmodus „Filmmaker“. Damit ist der Fernseher auf reines, umverfälschtes Kino eingestellt. „Bildverbessererer“ wie Bewegungsglättung („Auto Motion Plus“) und Beschnitt an den Bildrändern („Overscan“) sind aus. Du sieht also wirklich das, was auf der Blu-ray-Disk drauf ist bzw. was der Streaming-Dienst überträgt. In den Grundeinstellungen für das Bild kannst du den „intelligenten Modus“ einschalten. Davon raten wir jedoch ab. In der Praxis sorgt „Intelligenter Modus“ zwar für einen „knackigen“ Look, am Ende wirkt der aber etwas künstlich. Mit Hilfe des Lichtsensors kannst Du etwas Strom sparen, weil der TV seine Helligkeit in einer dunkleren Umgebung reduziert Unser Tipp ist an dieser Stelle, die Mindesthelligkeit auf 20 einzustellen.

Ein neues Gimmick bei Samsung ist eine Do-it-yourself-Bildkalibrierung, die du mit einem entsprechenden iPhone oder Samsung Galaxy Handy durchführen kannst. Wir haben es ausprobiert: Es geht tatsächlich ziemlich einfach, ist in etwa einer Viertelstunde erledigt und kann tatsächlich die Farbreinheit noch ein Stück verbessern. Echten Heimkino-Fans raten wir dennoch zu einer professionellen Calman-Kalibrierung mit einem Referenz-Messergerät.

Damit du von der 8K-Auflösung, die viermal feiner als Ultra-HD ist, profitierst, brauchst Du ein gutes Verhältnis von Sitzabstand zu Bilddiagonale. Alte Faustformeln für Full-HD- und 4K-TVs gelten hier nicht mehr. Im Test haben wir gerade einmal zwei Meter vom 75-Zoll QN900B entfernt gesessen, um 8K-Bilder zu begutachten. Um wahrnehmbare Vorteile von 8K zu erfahren, braucht man idealerweise natives 8K-Material, das auch hochauflösende Fotos sein können. Oder natives 8K-Videomaterial. Im Vergleich zu einem gleich großen 4K-Display kannst du nochmal näher ans große Bild. Dein Gesichtsfeld wird weithin ausgefüllt, ohne dass Pixel erkennbar werden. Auch wenn man nur wenig mehr Details erkennt, sind diese aber feiner gezeichnet. Nach unserer Einschätzung kann 8K mehr „fühlbare“ Vorteile bringen, weil die Bildqualität noch eine Spur immersiver wird. Dazu muss nicht zwingend 8K-Bildmaterial her. In unserem Test zeigte der 8K-QLED, dass er auch aus dem lupenreinen 4K-HDMI-Signal unseres Referenz-Players Panasonic DP-UB9004 exzellente Bilder hochskalieren kann.

Das Smart-TV-System Tizen von Samsung ist natürlich auch beim QN900B mit allen Apps und Mediatheken an Bord. Die aktuelle graphische Oberfläche verdeckt den kompletten Bildschirm, was aber bei allen neuen Samsung-TV aus der Fall sein dürfte.

Direkt auf der Startseite im Home-Menü taucht immer wieder Werbung auf. Unter anderem für das Samsung-eigene Streaming-Portal TV plus. Hier läuft mit der 8k-Produktion der dritten Staffel von „Das Boot“ eine Sky-Original-Serie mit modernster Bild und Tontechnik, die die Möglichkeiten des QN900B ausreizen kann.

Die Bedienung erfolgt über Samsung handliche und minimalistisch ausgestattete Smart remote, die auf der Rückseite mit einem Solarpanel ausgerüstet ist. So soll Batterie Müll vermieden werden. Trotz der wenigen Tasten lassen sich alle Funktionen über die Smart remote steuern, nachdem man sich in das Samsung-Konzept hinein gefuchst hat. Ein paar Tasten mehr würden unserer Meinung nach die Bedienung deutlich erleichtern. Die neue grafische Benutzeroberfläche macht es zudem schwieriger, Einstellungen zu verändern.

Außerdem bietet der Samsung-Fernseher Sprachsteuerung. Der Samsung-eigene Assistent Bixby, der Google Assistant und Alexa stehen hierzu bereit.

Fast alle Anschlüsse des Samsung QN900B befinden sich in der kompakten One-Connect-Box, welche du entweder mit der One-Cable-Solution vom Display getrennt verstecken oder direkt hinter dem Fernseher auf seinem Standfuß andocken kannst. Wir sagen „fast alle“, weil es noch einen USB-C-Port auf der Rückseite gibt, um eine Webcam zu installieren. Beispielsweise für Google Duo-Chats.

Wie bei Samsung üblich, gibt es keinen einzigen analogen Anschluss, dafür aber Bluetooth, WLAN, und vier hochmoderne HDMI 2.1-Eingänge. Alle vier HDMI-Ports verarbeiten 4K-Bilder mit bis zu 120fps und HDR, sowie variabler Bildrate (VRR), sodass Gamer ihre neuesten Konsolen mit dem QN900B entsprechend ausreizen können.

Einer der HDMI-Eingänge unterstützt 8K-Auflösung bis 60 fps. Das führt zu einer besseren Bewertung der Anschlussmöglichkeiten, doch es gibt kaum 8K-fähige HDMI-Quellen, allenfalls PC-Grafiklösungen. Ein High-End Gaming-PC mit einer Nividia GeForce RTX 3090 wäre ein denkbarer Zuspieler, um 8K-Bilder zu liefern.

Aber der QN900B kann auch ganz herkömmliches Fernsehen. Über Twin-Tuner empfängt er SD- und HD-Sender per Kabel, Satellit und Antenne. Wenn du einen USB-Festplatte anschließt, steht zeitversetztem Fernsehen und TV-Aufnahmen praktisch nichts im Wege. Zusätzlich sind Online-TV-Dienste wie HD+ und Zattoo an Bord.

Im Gaming-Modus „Spiel“ schaltet der Samsung auf ein sehr helles, buntes Bild und minimale Eingabeverzögerung um. Dank seiner HDMI 2.1-Features mit ALLM und VRR mit bis zu 120 Hz kommen auch High-End-Gamer auf Ihre Kosten. Allein auf Dolby-Vision-Unterstützung musst du bei Samsung verzichten. Das Gamer-Schnellmenü von Samsung kannst du über die Play/Pause-Taste einblenden, wenn sie etwas länger gedrückt wird. Das ist nützlich, um die Gaming-Einstellungen zu überprüfen oder auch ein Spiele-Genre auszuwählen. Mit dem neuen „Gaming Hub“ ist darüber hinaus ein Onlineportal bei Samsung in die Fernseher gekommen, so auch in den QN900B.

Samsung hat in dem super flachen Display-Gehäuse eine Menge Lautsprechertechnik untergebracht. Flache Tiefton Lautsprecher auf der Rückseite sorgen für ein recht solides Fundament im Klang. Für verständliche Sprache und Raumklang sind mehrere unsichtbar eingebaute Hochtöner zuständig. Erstmals unterstützt Samsung mit seinen Fernsehern das 3D-Audioformat Dolby Atmos. Und tatsächlich schafft der „Object Tracking Sound“ von Samsung, eine akustisch breite und hohe Bühne aufzubauen. An die klangliche Performance eines Panasonic-OLED LZW2004 kommt der Samsung zwar nicht heran, aber dieser ist ja auch viermal so dick wie der Mini-LED.

So schafft der QN900B eine sehr beachtliche Leistung, die wir von einem derart flachen TV nicht erwartet hätten. Wenn du jedoch echten Tiefbass und mehr Kino bzw. Stadion-Atmosphäre wünschst, solltest du eine große Soundbar nebst Subwoofer über den HDMI-eARC-Ausgang anschließen.

Wenn du dich für einen großen Fernseher mit maximaler Leistung interessierst, dann kommt ein 8K-TV wie der Samsung QN900B ganz klar für dich in Frage. In unserem Test überzeugte er neben der licht- und farbstarken Bildqualität auch mit gutem Ton, mit seiner Smart-TV-Ausstattung und seinem superslim-Design.

Nach unserer Einschätzung wird die 8K-Auflösung erst ab der hier getesteten 75 Zoll-Diagonale wirklich interessant. Den QN900B kannst du zwar auch im 65″ bekommen, doch in dieser Größe gibt es mit dem 4K QLED QN95B und dem QD-OLED S95B sehr starke Alternativen desselben Herstellers. Die beiden 4K-Modelle übertreffen den 8K-TV sogar in einzelnen Feinheiten der Bildqualität, wenngleich nicht in der Helligkeit.

Drei Größen sind von QN900B erhältlich, zum Beispiel hier:

Alle von uns getesteten QLED-TVs findest du in unserer Bestenliste:

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