Geplante Lachsfarm in Baelen: "Ich bin heute hierher gekommen, um gegen die Fake News anzugehen" - BRF Nachrichten

2023-02-22 17:47:29 By : Ms. Alice Miao

Die Lachsfarm, die im Baelener East Belgium Park entstehen könnte, erhitzt die Gemüter. Vor allem Landwirte haben Angst, dass das Grundwasser absinkt, auf das sie angewiesen sind. Am Dienstag ist der Gründer der Firma Cold Water nach Eupen gekommen, um über das Projekt zu sprechen.

1.200 Tonnen Lachs - es ist eine Menge Fisch, die Cold Water jährlich produzieren möchte. Julian Connor kommt gebürtig aus London und wohnt seit vielen Jahren in der Schweiz. Er ist der Gründer der Firma. Er sagt, er sei nach Eupen gekommen, um gegen die Fake News anzugehen, die von den lokalen grünen Parteien verbreitet würden. Sie würden nicht die wahre Geschichte erzählen, die hinter dem Antrag von Cold Water stecke.

Seine Firma habe einen Antrag für einen temporären Testbrunnen gestellt. Man wolle zwei Wochen lang Wasser abpumpen und testen, welchen Einfluss das Vorhaben auf den Grundwasserspiegel habe. Sollte es irgendwelche Probleme geben, dann werde das Projekt angepasst, so Connor.

Im Antrag zur Genehmigung der Testbohrungen wurde eine Fördermenge von 100 Kubikmeter Wasser pro Stunde angegeben. Bei dieser Menge würde es sich aber um den Spitzenverbrauch handeln. Im Regelbetrieb komme die Firma mit 50 Kubikmeter pro Stunde aus. Und dennoch: Es bleibt eine Menge, die vor allem die Landwirte beunruhigt.

Sollte der Grundwasserspiegel tatsächlich absinken, dann gibt es laut Julian Connor trotzdem keinen Grund zur Sorge. Cold Water würde den lokalen Landwirten und Unternehmen so viel Wasser zur Verfügung stellen, wie sie brauchen würden. Das Unternehmen würde Rohre verlegen, um sie mit dem Ablaufwasser zu versorgen. Das Ablaufwasser würde Cold Water selbst reinigen und aufbereiten. Es werde sauberer sein als das Wasser, das sich im Baelener Bach befinde.

Das Lachsfarm-Projekt befindet sich momentan in Phase eins von zwei. Das Unternehmen hofft auf die Genehmigung von der Gemeinde Baelen, um mit den Testbohrungen beginnen zu können. Sollten die Testbohrungen erfolgreich verlaufen, dann könnte Phase zwei beginnen: der Bau der Lachsfarm. 50 Millionen Euro möchte Julian Connor investieren. Er sagt, dass beim Bau der Lachsfarm nur Unternehmer aus der Region beteiligt würden. Es werde viel Geld in die Gemeinde fließen. 50 neue Arbeitsplätze seien geplant. Cold Water werde nur Personen anstellen, die in der Region wohnen, so Connor.

Seit mehreren Jahren betreibt Connor eine Lachsfarm in der Schweiz. In Baelen könnte der zweite Standort entstehen. Mit der Fischproduktion hat er vor mehreren Jahren angefangen. Er sagt, er habe sich 2012 Sorgen darüber gemacht, dass so viele Chemikalien und Antibiotika bei den Lachsfarmen zum Einsatz kämen. 80 Prozent der Lachse, die weltweit konsumiert würden, seien in Netzgehegen groß geworden. Im Meereswasser befänden sich viele Krankheitserreger und Parasiten. Alles werde mit Chemikalien und Antibiotika bekämpft und lande anschließend im Lebensmittelkreislauf, so Connor.

Bis der Lachs im Baelener Wasser heranwächst, werden einige Jahre vergehen. Ob es überhaupt soweit kommen wird steht auch noch nicht fest. Zuerst muss das Baelener Gemeindekollegium grünes Licht für die Testbohrungen erteilen. Spätestens Mitte Mai muss die Entscheidung getroffen sein.

Man darf bei solchen Aussagen durchaus skeptisch sein und bei einer Aussage muss man besonders hellhörig werden.

Um eine Absenkung des Grundwassers festzustellen sind 2 Wochen deutlich zu wenig, hier benötigt es eher 3 Monate Testzeitraum. Ich denke, dem ist man sich auch bewusst.

Das man das eigene Abwasser den Landwirten zur Verfügung stellen möchte, falls dann doch (sehr wahrscheinlich) das Grundwasser absinkt und diese plötzlich keinen Zugriff mehr darauf haben. Wer garantiert die Qualität und den Zugriff auf Dauer und wer hätte anrecht darauf ? Was ist mit der Umwelt ? Eine Grundwasserabsenkung hat nicht nur einen negativen Effekt für die umliegenden Betriebe sondern auch für die Natur. Diese Fragen lassen sich nicht mit einem zwei Wochen Test klären. Allem in allem muss man sich die Frage stellen, sind 50 Arbeitsplätze das Risiko wert ? Angesichts Fachkräftemangel werden diese wahrscheinlich eh Billigarbeiter aus dem Ausland sein.

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